Prof. Dr. Jörn Pachl von der TU Braunschweig hat Vorstand und Kuratorium der Karl Vossloh-Stiftung überzeugt: Die Stiftung vergibt des diesjährigen Karl-Vossloh-Grant an sein Projekt zur Modernisierung von Bahnübergängen.
Laut Antrag lässt sich das Forschungsprojekt so zusammenfassen:
Bahnübergänge sind Bestandteile vieler Bahnsysteme. Diese Kreuzungen mit anderen Verkehrswegen bergen erhebliche Konflikt- und Gefährdungspotenziale. Zum Erreichen eines ausreichenden Sicherheitsniveaus werden häufig technische Einrichtungen genutzt. Für das Steuern und Überwachen der Bahnübergangssicherungsanlagen existieren weltweit zahlreiche unterschiedliche Prinzipien, die i.d.R. an die Techniken und Betriebsverfahren der jeweiligen nationalen Bahnnetze angepasst sind. Mit der Einführung moderner Betriebsverfahren, wie z.B. ETCS Level 2 ohne Signale, ändern sich die Rahmenbedingungen für die Steuerung und Überwachung der Bahnübergangssicherungsanlagen.
Werden im Zuge dieser Entwicklung aber die etablierten Prinzipien beibehalten und nur soweit technisch zwingend notwendig angepasst, kann sich dies in einigen Fällen negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirken. Es ergeben sich jedoch auch neue technische Möglichkeiten. Beispielsweise könnte die nun flächendeckend verfügbare digitale Funktechnik für die Steuerung genutzt und auch die Führerraumanzeige in die Überwachung einbezogen werden.
Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, ein an die Anforderungen und Möglichkeiten von modernen Betriebsverfahren angepasstes Prinzip zur Steuerung und Überwachung von Bahnübergangssicherungsanlagen zu entwickeln und prototypisch umzusetzen. Das Augenmerk wird auf dem Erreichen möglichst kurzer Schließzeiten für den Bahnübergang und dem Erhalten und Verbessern der Leistungsfähigkeit der Bahnstrecke bei gleichzeitiger Gewährleistung der erforderlichen Sicherheitsstandards liegen.