Der Karl-Vossloh-Grant 2024 geht an die TU Berlin. Die Professor(inn)en Christine Ahrend und Rainer Stark haben Vorstand und Kuratorium der Stiftung mit einem Forschungsvorschlag überzeugt, der die Führung von Radwegen einfacher und übersichtlicher und das Radfahren in Städten sicherer machen soll.
Die Forschenden fassen ihr Vorhaben folgendermaßen zusammen:
Um den Radverkehrsanteil im Sinne der Verkehrswende zu steigern, muss die Radverkehrsinfrastruktur für alle Vehrkehrsteilnehmenden eindeutiger und verständlicher werden. Während bisher viel Aufmerksamkeit auf die Erforschung von Sicherheit und Komfort von Verkehrsinfrastruktur aus Sicht der Radfahrenden gelegt wurde, legen neuere Forschungserkenntnisse nahe, dass unter anderem die Verständlichkeit einen großen Einfluss auf die Bewertung
von Radinfrastruktur hat. Gleichzeitig kann es zu Konflikten und Unfällen führen, wenn Infrastruktur für Verkehrsteilnehmende nicht oder nur schwer verständlich ist. Für den urbanen Raum gibt es dazu allerdings kaum Forschung. Das Projekt soll daher die Verständlichkeit von urbaner Verkehrsinfrastruktur aus Sicht von Radfahrenden und Kfz-Fahrenden gleichermaßen untersuchen. Da der Umbau und die anschließende Erprobung von realer Infrastruktur sehr kostenintensiv sind, sollen neue Werkzeuge zur virtuellen Erprobung etabliert werden. Für die Versuche bewegen sich Kfz-Fahrende und Radfahrende zeitgleich durch virtuelle Verkehrssituationen. Das direkte Untersuchungsziel ist es, Erkenntnisse zu gewinnen, wie Radinfrastruktur gestaltet sein muss, damit sie als verständlich wahrgenommen wird. Damit soll der Personennahverkehr mittelfristig durch Gestaltungsempfehlungen der Verkehrsinfrastruktur unterstützt werden, sodass Konflikte zwischen Rad- und Kfz-Fahrenden reduziert werden und Radfahren einfacher und damit als Verkehrsmittel attraktiver wird.