Warum Verkehr verdunstet

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2025 hat die Stiftung zwei Karl-Vossloh-Grant vergeben. Einen erhält Prof. Jens Borken-Kleefold von der TU Dresden. Sein Ziel ist es, das Phänomen der „Verkehrsverdunstung“ zu unterscuhung, warum und unter welchen Bedingungen eine Verringerung von Straßenkapazitäten (Z.B. durch Spursperrungen für Radwege oder Einbahnstraßenregelungen) zu weniger Verkehr führt.

Er fasst sein Vorhaben folgendermaßen zusammen:

„In der Öffentlichkeit, Politik und Verkehrsplanungspraxis wird häufig angenommen, dass eine Verringerung von Straßenkapazitäten zur Verschlechterung des Verkehrsflusses bis hin zu Staus führt. Dabei wird die Anpassungsfähigkeit der Verkehrsteilnehmender unterschätzt: Auf Straßen- oder Brückensperrungen wird dynamisch reagiert, wobei ein Teil des Verkehrs „verdunstet“ und somit die erwarteten Verzögerungen kleiner ausfallen. Dies lässt sich sehr gut am Beispiel der kürzlich eingestürzten Carolabrücke in Dresden studieren: Ein Drittel der zuvor gezählten Pkw-Fahrten findet nicht mehr statt und hat sich wahrscheinlich auch nicht auf andere Verkehrsmittel verlagert.
Dieses Forschungsvorhaben soll das Phänomen einer „Verkehrsverdunstung“ analysieren und für Praxis und Verkehrsmodellierung zugänglich machen. Ziel ist, die wichtigsten Einflussfaktoren zu identifizieren, die zu einer „Verkehrsverdunstung“, sprich zu einer Anpassung der (Straßen-)Verkehrsnachfrage, beitragen. Diese Faktoren werden an der Carolabrücke und anderen aktuellen Fallbeispielen abgeleitet und in einer deutschlandweiten Online-Befragung überprüft.
Diese Kombination der Analysen ermöglicht es, die „Verkehrsverdunstung“ systematisch zu verstehen. Damit legt das Forschungsvorhaben empirische Grundlagen für eine versachlichte Diskussion
und eine erfolgreiche Neuverteilung von Straßenraum für eine nachhaltigere Mobilität. Dieser Paradigmenwechsel ist überfällig, soll die Mobilitätswende hin zu einem klimafreundlicheren Verkehrssystem
gelingen.“

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Details:

Projekttitel: Verkehrsverdunstung: Empirische Analysen und Grundlagen für eine nachhaltige Mobilitätsplanung
Empfänger: Prof. Dr. Jens Borken-Kleefeld, TU Dresden
Förderzeitraum: 2026, 2027, 2028
Fördersumme: 306.000

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