Ehrendes Gedenken und soziale Verantwortung
Die Stifterinnen
Die Karl-Vossloh-Stiftung wurde am 3. April 1995 von den Geschwistern Anni und Reinhild Vossloh zum ehrenden Gedenken an ihren Vater Karl Vossloh gegründet. In der Stiftung kommt zum Einen das soziale Verständnis der Familie Vossloh zum Ausdruck. Zum Anderen möchte die Stiftung dort Forschung fördern, wo Karl Vossloh seinen Erfindungsreichtum maßgeblich einbrachte: im Bereich des Eisenbahnbaus.
Anni Emma Vossloh war das älteste der sechs Kinder von Karl und Hedwig Vossloh und wurde am 17. Juli 1910 geboren. Ihre Schwester Reinhild Lilli Vossloh war der jüngste Spross der Familie, sie erblickte das Licht der Welt am 31. März 1925.
Die beiden Schwestern hatten ein Vorbild für engagierte Frauen in ihrer Mutter, die weitgehend die große Familie, Haus und Garten führte. Ihr Vater Karl prägte die beiden Schwestern als verantwortungsvoller Geschäftsmann und Christ. Mit dem christlichen Glauben haben Anni und Reinhild gelernt, dass Wohlstand stets auch Verpflichtung mit sich bringt. Der verantwortungsvolle Umgang mit der Firma bedeutete an erster Stelle, zum Wohle aller im Unternehmen beschäftigten Personen zu investieren. Und es war ebenso selbstverständlich, vom guten Einkommen der Familie Spenden zugunsten der Unterstützung und Förderung von Bedürftigen zu geben.
Beide Schwestern erhielten dieselbe gute Schulbildung wie ihre Brüder. Während Anni als Schneidermeisterin kreativ arbeitete, studierte Reinhild Pharmazie und leitete die von ihr gegründete Apotheke mit Leidenschaft.
Anni und Reinhild genossen als Ledige und Kinderlose die Großfamilie als Tanten und Vertraute.

Schon früh reifte in den beiden Schwestern die Idee, ihre Werte und Ziele über den Tod hinaus in einer Stiftung weiter zu verfolgen. Anni verstarb am 14. Juli 2004 in ihrer Geburtsstadt Werdohl. Aus den Erstdotationen sowie ihrem Nachlass entstand der Anni Vossloh-Fond der Stiftung, in dem die ursprünglichen Ziele der Stiftung, Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Eisenbahn- und Verkehrstechnik zu fördern, verfolgt werden. Reinhild Vossloh verstarb am 16. Juni 2012, auch sie hatte ihr ganzes Leben in Werdohl verbracht. Aus ihrem Nachlass wurde der Reinhild Vossloh-Fonds der Karl-Vossloh-Stiftung gegründet, der sich neben wissenschaftlichen Aufgaben vor allem sozialen und mildtätigen Aufgaben widmet, vor allem in ihrer Heimat, dem Sauerland.
Über den Namensgeber
Karl Vossloh

Karl Vossloh ist der dritte Sohn von Eduard Voßloh (1848-1899), dem Gründer der am 11. Juli 1888 in Altena ins Firmenregister eingetragenen Firma „Eduard Vossloh“, der heutigen Vossloh AG.
Karl Vossloh wurde am 11. Mai 1882 geboren. Er besuchte eine höhere Schule (die sogenannte Kappenschule), um dann in Elberfeld (heute Wuppertal) ein Maschinenbaustudium zu absolvieren und dieses als Ingenieur abzuschließen. 1902 trat er in das Unternehmen Vossloh ein und entwickelte und erhielt zahlreiche Patente. Darunter 1924 den ‚Hochspannenden Federring‘, welcher zum Standardfederring der deutschen, aber auch vieler ausländischen Bahngesellschaften wurde.
Karl Vossloh knüpfte auch die bis heute andauernden Kontakte zur Technischen Hochschule München. Dort entwickelte Professor Hermann Meier (1904-1968) nach dem zweiten Weltkrieg die Grundlagen für den modernen Eisenbahn-Oberbau. 1953 zum ordentlichen Professor für Eisenbahn- und Straßenbau berufen, gründete Professor Meier auch mit Hilfe von Karl Vossloh ein Forschungsinstitut von Weltruhm, der heutige Lehrstuhl und Prüfamt für Verkehrswegebau der TU München. 1954 wurde Karl Vossloh die Ehrenbürgerwürde der Technischen Hochschule München verliehen.
Wie auch seine Brüder Eduard jr., Wilhelm und Ernst sowie seine Schwester Hermine folgte Karl Vossloh seinem Vater Eduard in einer nicht alltäglichen Unternehmensphilosophie. Er verstand das Unternehmen als „Erbe und Lehensgut Gottes“; Gott habe es der Familie zur Verfügung gestellt, damit sie dadurch auf Dauer ernährt sei und eine Existenz finde. Gewinne sollten keine gescheffelt werden.
Karl und Hedwig Vossloh hatten sechs Kinder. Der Namensgeber der Stiftung starb am 5. Februar 1960 im Alter von 77 Jahren. An der Trauerfeier in einer Produktionshalle des Werkes Werdohl nahmen fast 2.000 Menschen teil. Professor Hermann Meier würdigte Karl Vossloh als einen Menschen, der trotz seiner erfolgreichen Tätigkeit als Fabrikant immer Ingenieur geblieben sei und viele konstruktive Probleme erfolgreich gelöst habe. Im Namen der Arbeitnehmerschaft charakterisierte der damalige Betriebsratsvorsitzende Schulz den Verstorbenen als eine Persönlichkeit, die stets mehr Freund als Vorgesetzter gewesen sei.

Forschung und Soziales
Stiftungszwecke
Gemeinnütziger Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung (§ 52 Abs. 2 Nr. 1 AO), dieser soll insbesondere auf dem Gebiet des Eisenbahnbaus verwirklicht werden und zwar durch die
- Vergabe von Forschungsaufträgen
- Unterstützung, Organisation oder Durchführung wisenschaftlcher Veranstaltungen und Forschungsvorhaben
- Gewährung von Stipendien und Preisen
Die Stiftung verfolgt zudem verschiedene soziale Zwecke (§ 52, Abs. 2 Nr. 3, 7, 9 und 10) mit Tätigkeitschwerpunkt im Märkischen Kreis in den Bereichen
- Jugend- und Altenhilfe
- Bildung
- Wohlfahrtswesen
Gremien
Vorstand und Geschäftsführung
Der Vorstand führt die Geschäfte der Stiftung, er entscheidet insbesondere über die Förderung von Anträgen:

Dr. Martin Vossloh
Vorstandsvorsitzender

Dr. Norbert Schiedeck
stellv. Vorstandsvorsitzender

Rainer Lüdtke
Vorstand, Geschäftsführung

Karl-Johannes Voßloh
Vorstand
Gremien
Kuratorium
Das Kuratorium berät den Vorstand in allen Förderfragen, insbesondere zu den Karl Vossloh-Grants.

Prof. Dr. Udo Becker
Kuratorium

Dr. Konstantin von Diest
Kuratorium

Prof. Dr. Konrad Spang
Kuratorium

Prof. Dr. Hans-Christoph Thiel
Kuratorium